Von Bosco Bellinghausen
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Wie die Blockchain den Handel verändern kann
Meine These: 2016 wird das Jahr der Blockchain! Die “Blockchain” scheint die sprichwörtliche Dorfsau 2016 zu sein: Nicht nur heise treibt den Paarhufer durchs digitale Dorf, auch bei Zeit Online und FAZ.de ist das Thema angekommen. Ganz brav reiht die Technologie sich in die Liste der disruptiven Trends ein. Und verspricht, den Handel kräftig aufzumischen. Die Blockchain kann als dezentrales Buchungssystem…
Meine These: 2016 wird das Jahr der Blockchain!
Die “Blockchain” scheint die sprichwörtliche Dorfsau 2016 zu sein: Nicht nur heise treibt den Paarhufer durchs digitale Dorf, auch bei Zeit Online und FAZ.de ist das Thema angekommen. Ganz brav reiht die Technologie sich in die Liste der disruptiven Trends ein. Und verspricht, den Handel kräftig aufzumischen.
Die Blockchain kann als dezentrales Buchungssystem verstanden werden. Alle Buchungen von Werten werden dezentral und unveränderlich auf verschiedenen Rechnern gespeichert. Werte können zum Beispiel Transaktionen von Cryptowährungen (Bitcoins), Smart Contracts, Lizenzen oder Echtheitszertifikate sein.
Wird ein neuer Wert erstellt und vom System sowohl verifiziert, als auch autorisiert, dann aktualisiert sich die Blockchain auf allen Rechnern augenblicklich automatisch. Sollte ein Rechner gehackt und Werte verändert worden sein, dann bemerkt das ganze System den Hack, löscht die Einträge bis zu dem manipulierten Wert und sperrt den Rechner. Das sorgt dafür, dass Werte in der Blockchain nicht geändert, verfälscht oder gelöscht werden können. Darüber hinaus ist jede Transaktion transparent, nicht jedoch unbedingt deren Inhalt, was den Austausch sensibler Daten ermöglicht.
Zu technisch? Hier ein Beispiel aus dem Alltag.
Tina, Leo und Jenny wohnen in einer WG und führen ein Haushaltsbuch. Jeder notiert nach einem Einkauf was und zu welchem Preis eingekauft wurde. Mit der Blockchain-Technologie bekommen alle drei Mitbewohner eine Kopie vom Haushaltsbuch. Sobald jemand etwas hineinschreibt, taucht es in allen Büchern auf. Die Einträge können nicht mehr verändert oder gelöscht werden. Sollte nun z.B. Leo versuchen Einträge in seiner Kopie zu ändern, dann bemerken Tina und Jenny das in Echtzeit. Leo wird erwischt und als Konsequenz geblockt. Er hat dann keinen Zugriff auf die neuen Daten und kann mit seiner Kopie nichts mehr anfangen. So ist sichergestellt, dass jeder über die gleichen Informationen verfügt und die Daten sicher und nicht fälschbar hinterlegt sind.
Digitale Identität von Diamanten
Leanne Kemp – CEO und Gründerin von Everledger – nutzt die Technologie für den Identitätsnachweis von Diamanten. Derzeit muss man sich beim Diamentenhandel auf Echtheitszertifikate verlassen. Sie können verloren gehen oder werden gefälscht.
Durch die Blockchain Technologie macht Everledger den Weg der Diamanten komplett nachvollziehbar. Von der Mine bis zum Kunden. Echtheitszertifikate werden in der Blockchain hinterlegt und können somit immer den richtigen Diamanten zugewiesen werden. Niemand kann die Einträge fälschen oder aus der Blockchain löschen.
Dadurch soll der Handel transparenter und sicherer werden. Gleiches kann auch bei anderen Luxus-Gütern angewendet werden z.B. bei Kunst und Schmuck.
Soviel zur Einführung in die Blockchain Technologie.
Im zweiten Teil skizziere ich mögliche Use-Cases und Visionen für den Handel.