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Be a Digital Designer: Ringvorlesung von MaibornWolff an der Hochschule Harz

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Studierende fordern derzeit zwei Dinge: weniger zähe Remote-Einheiten, die trockene Theorie frontal vermitteln, sowie mehr Praxisbezug, der aufgrund der Corona-Auflagen leider häufig wegfällt. Dem setzt MaibornWolff etwas entgegen und überraschte den Masterstudiengang Business Consulting an der Hochschule Harz mit einer interaktiven Ringvorlesung. 

Big Picture: Ab ins kalte Wasser!

Die IT-Beraterinnen Lisa Jiménez-Ullrich und Therese Hempel studierten selbst an der Hochschule Harz und kehrten im Dezember mit einer Remote-Vorlesung zum Thema “Big Picture” als Lehrende zurück. 

Den Wünschen der Studierenden des ersten Semesters nachkommend, hielten sie den Theorie-Teil so knapp wie nötig. “Ziel war es vielmehr, mit der Methodik des „Big Pictures“ den Teilnehmenden ein zentrales Werkzeug an die Hand zu geben, das direkt ausprobiert werden darf”, erklärt Therese Hempel.

Dafür haben sie ein bis dato völlig neues Format pilotiert: “In zufällig zusammengesetzten Kleingruppen kann das Digital Design-Geschick mit einem fiktiven Fall direkt auf den Prüfstand gestellt werden”, sagt Lisa Jiménez-Ullrich. 

Wie in der Realität: Wenig Zeit und anspruchsvoller Kunde

Die Aufgabe: IT-Anforderungen für ein Projekt erheben. “Dafür schalten sich verschiedene Stakeholder-Gruppen den virtuellen Räumen zu – gespielt von unseren talentierten Kolleg:innen Kristin Mühlhäuser, Tobias Unger  und Lena Bischoff,” so Therese Hempel weiter.

Das Knifflige an diesem Auftrag? Der Zeitplan ist knapp, und die Interviewten verfolgen ihre ganz eigene Agenda. Trotzdem: nach einer kurzen Beratungsphase muss dem (nicht leicht zufriedenstellendem) Kunden ein erstes Ergebnis präsentiert werden…

Von der Kunst zu scheitern

Eine intensive praktische Übung, die sehr nahe an die realen Projektbedingungen herankommt und auch Extreme beleuchtet. Das Chapeau danach kann größer nicht sein. 

Die wichtigste Erkenntnis, die gemeinsam festgehalten wurde: es gibt nie nur DIE EINE Wahrheit – und Falschliegen kann manchmal genau richtig sein. Wird das Big Picture als „Model to be wrong“ eingesetzt, können entstehende Diskussionen den Gesamtkontext offenlegen und das Projekt gezielt weiterbringen. Aktives Zuhören, stetiges Spiegeln, Verifizieren und Hinterfragen gehören dabei zum Handwerkszeug des Digital Designs und sind der Schlüssel der „Hilfe zur Selbsthilfe“ für die Kund:innen. 

Format mit Zukunft

Für Therese Hempel hat das interaktive Format viel gezeigt, etwa dass sich die Studierenden der allgemein vorherrschenden Screen-Fatigue zum Trotz vor dem Bildschirm fesseln lassen: “Die Vorlesung muss abwechslungsreich und partitativ gestaltet sein. Dann kann man auch kurz vergessen, dass man nicht gemeinsam in einem Raum sitzt.”

Ein sehr intensives Format, das den Teilnehmer:innen einiges abverlangte. So gibt Masterstudentin Lena Goldenstein zu: “Die kurze Theoriephase hat mich und meine Kommilitonen zwar auf die Praxisaufgabe eingestimmt, trotzdem war die eigentliche Aufgabe sehr überraschend und fordernd. Mit schwierigen Kunden umgehen, will gelernt sein!” Ihre Kommilitonen Sophia Blum schließt sich an: “Anfangs war ich etwas verwirrt, aber dann haben meine Gruppe und ich den Fall durchschaut und versucht, die richtigen Infos herauszubekommen.“

Beide Studentinnen genossen das etwas andere Seminar mit hohem Praxisbezug. Da das Feedback bei der Premiere so gut war, ist eine Wiederholung für Oktober 2022 geplant. 

 “Ein besonderer Dank gilt vor allem Martina Beck (Bereichsleiterin Digital Design and Engineering), die als Pionierin des Digital Designs und dessen Rolle in der Softwareentwicklung über die Grenzen MaibornWolffs hinaus inspiriert”, sagt Therese Hempel, die sich auch schon auf die nächste Ringvorlesung im Herbst freut.