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User Experience: Eine Karte für die UX-Trends von morgen
AI driven UX, Immersive Experiences, Usable Security oder Connected World: im Umfeld von User Experience poppen fast täglich neue Schlagworte auf. Die Trends hinter diesen Schlagworten hat das Team um Michaela Kern und Stefanie Meitner in einer Karte visualisiert und eingeordnet. UX als kritischer Wettbewerbsfaktor User Experience (UX) ist eine der zentralen Anforderungen an digitale…
AI driven UX, Immersive Experiences, Usable Security oder Connected World: im Umfeld von User Experience poppen fast täglich neue Schlagworte auf. Die Trends hinter diesen Schlagworten hat das Team um Michaela Kern und Stefanie Meitner in einer Karte visualisiert und eingeordnet.
UX als kritischer Wettbewerbsfaktor
User Experience (UX) ist eine der zentralen Anforderungen an digitale Produkte und Services, die deren Erfolg bedingt. Dafür mussten die UX-Designerinnen Michaela Kern und Stefanie Meitner vor ein paar Jahren noch Überzeugungsarbeit leisten: „Heute müssen wir nicht mehr erklären, dass Nutzerzufriedenheit die Nutzer:innen an eine Marke bindet. User Experience ist DER entscheidende Wettbewerbsfaktor.”
Treiber für diese Einsicht sind die veränderten – und höheren – Erwartungen der Nutzer:innen. Im Privatleben haben sie sich längst an Audio-Streaming-Dienste wie Spotify gewöhnt, die ihre aktuelle Playlist um passende Songs automatisch ergänzen. Auch die Smartwatch, die nach 10.000 Schritten am Handgelenk vibriert, ist so selbstverständlich wie das Gespräch mit dem Navigationssystem im Auto.
Die UX Designer:innen sehen an ihren Eltern, dass die Interaktion mit Smart Devices oder im Smart Home nicht nur für die jüngeren Generationen mittlerweile selbstverständlich ist. „Vor ein paar Jahren gestaltete sich der Dialog zwischen meinem Vater und dem Navigationssystem mühsam“, erinnert sich Michaela Kern. „Mittlerweile haben der Voice Assistent und auch mein Vater dazugelernt, jetzt funktioniert die Eingabe natürlich und reibungslos.“
Neben den sich stetig ändernden Nutzererwartungen verleiht ein weiterer Treiber der User Experience Schwung: Neue Technologien und Hardware etablieren sich auf dem Markt, etwa Virtual und Augmented Reality.
Diese gehen einher mit neuen Herausforderungen an die UX-Designerinnen, so Michaela Kern und Stefanie Meitner: “Wir hinterfragen altbewährte Methoden, entwickeln sie weiter oder kreieren ganz neue Ansätze. Im Zentrum steht die Frage: Welche Interaktionsmöglichkeiten können wir den Nutzer:innen anbieten, damit es sich so natürlich wie möglich anfühlt?”
Durch Nutzererwartungen, Technologien und Interaktionsmöglichkeiten entstehen neue Disziplinen im Design-Alltag. Diese vier Dimensionen hat das Designteam bei MaibornWolff für die UX-Trendmap identifiziert:
User Expectations
Hier finden sich die Trends, die die gestiegenen Erwartungen der Nutzer:innen an Anwendungen beschreiben. Egal welches Endgerät: Wir erwarten beispielsweise leichte, vertrauenswürdige, barrierefreie und datenbasierte Nutzererlebnisse, die Freude bereiten. In einer vernetzten Welt, in der alles mit allem verbunden ist, vereinfachen intelligente Produkte und Services unseren Alltag – ohne dass wir den Übergang dazwischen überhaupt bemerken.
Hardware
Technologisch existieren immer mehr ausgereifte Möglichkeiten, wie Nutzer:innen sich vernetzen oder mit Software interagieren können. Das beginnt im privaten Umfeld bei Wearables wie einer Smartwatch oder auch VR-Brillen in der Gamingszene. Im industriellen Umfeld geht es um den Einsatz von Exoskeletten, die als tragbare Maschinen die Bewegungen des Menschen verstärken und ihn so zum Beispiel bei schweren körperlichen Tätigkeiten am Arbeitsplatz entlasten. IoT-Lösungen wie Digital Twins bilden zum Beispiel ganze Produktionsanlagen virtuell ab, so dass diese remote analysiert werden können.
Human Interactions
Aus der Kombination der ersten beiden Dimensionen ergeben sich neue Möglichkeiten, wie wir mit Systemen interagieren. Ob Spracheingabe, Gestik, haptisches Feedback oder sogar Brain-Machine-Interaction – entscheidend ist es herauszuarbeiten, welche Interaktionen für den jeweiligen Anwendungsfall am besten geeignet sind. Beispielsweise werden berührungsfreie Oberflächen wie Touchless Touchscreens an öffentlichen Plätzen immer relevanter.
UX Disciplines
Um das Zusammenspiel von neuen Technologien, Nutzererwartungen und unterschiedlichen Interaktionsmöglichkeiten optimal zu gestalten, müssen auch UX Methoden angepasst werden. Ein Beispiel dafür ist „Natural Interface Design“ (NUI). Dabei werden im Alltag gelernte Handlungsmuster in die Applikationen übernommen, so dass sich Interaktionen und Oberflächen für Nutzer:innen so natürlich wie möglich anfühlen.
Weitere Trends sind Green UI, das die Brücke zwischen Nutzerfreundlichkeit und Nachhaltigkeit schlägt, oder auch AI Driven UX. Letzteres meint Anwendungen, die dank künstlicher Intelligenz dazulernen oder den Nutzer:innen eine hilfreiche Handlungsoption aufzeigen.
Ideen-Workshop für UX-Trends
Die UX-Trendmap verstehen Michaela Kern und Stefanie Meitner als Diskussionsgrundlage, eine Basis, um sich gemeinsam über Trends rund um das Nutzererlebnis auszutauschen. Ein Format für einen leichtgewichtigen Austausch ist ihr zweistündiger UX-Storming-Workshop. „Das ist eine verspielte Mischung aus Brainstorming, Game of Things und die Höhle der Löwen,” beschreibt Michaela Kern das Format.
Gemeinsam mit den Kunden nähern sich die beiden UX-Designerinnen spielerisch dem Thema an, erarbeiten erste Ideen, wie sich einzelne Trends künftig für das Unternehmen antizipieren lassen, immer vor dem Hintergrund der spezifischen Branche und mit Fokus auf ein konkretes Produkt.
Der gemeinsame Blick auf die Trendmap eröffnet auch neue Perspektiven, etwa, welche Trends sich miteinander kombinieren lassen. Dies potenziert dann wiederum die Möglichkeiten, wie das Nutzererlebnis zu einem echten Mehrwert für Kunden und Unternehmen beitragen kann.
Interesse…
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